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Bestehende Zertifizierungssysteme werden überarbeitet, und neue Standards nehmen Form an! Während der Material Matter Standard (MMS) kurz vor der Finalisierung steht, startet die Feedback-Phase zur Aktualisierung des Organic Content Standard (OCS) – Rückmeldungen sind noch bis zum 30. April 2025 möglich.
Auch beim Global Organic Textile Standard (GOTS) gibt es Bewegung: Die nächste Konsultationsphase steht im Juli an. Zudem setzt sich Global Standard mit „Make the Label Count“ für mehr Transparenz und gegen Greenwashing ein.
Hier halten wir sie mit allen Updates auf dem Laufenden.
Mit Spannung erwartet die Branche in den kommenden Monaten die Finalisierung des Material Matter Standards (MMS), über den wir bereits im letzten Journal ausführlich berichtet haben. Hier finden Sie die wesentlichen Merkmale übersichtlich zusammengetragen. Während sechs der acht bestehenden Standards im MMS zusammengeführt werden, bleiben der Organic Content Standard (OCS) und der Content Claim Standard (CCS) weiterhin bestehen.
Doch auch die 2020 erschienene Version 3.0 des Organic Content Standards soll nun überarbeitet werden. Standardnutzer sind aktiv gefragt! Der OCS verfolgt als Chain of Custody Standard zertifizierte Rohstoffe durch die ganze Lieferkette. Voraussetzung ist, dass Rohstoffe nach einem nationalen von der IFOAM anerkannten Standard zertifiziert sind. Weitere Details zur aktuellen OCS-Version und vielen weiteren Standards finden sie im OCS-Labelportrait in unserer it fits Labelschule.
Für den OCS hat nun eine offene Feedback-Phase begonnen. Standardnutzer haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Anregungen einzubringen. Laut Textile Exchange sollen dabei Erkenntnisse aus der praktischen Anwendung des OCS genutzt werden, um Entwicklungspotenziale und Integrationsmöglichkeiten in das Materials Matter System zu identifizieren. Das erklärte Ziel der Organisation: Die Weiterentwicklung des Standards, die sich eng an den Bedürfnissen der Industrie ausrichtet.
Die aktuelle Feedback-Phase läuft bis zum 30. April 2025. Alle Interessierten sind eingeladen, den Stand in der Version 3.0 genau unter die Lupe zu nehmen und ihre Erfahrungen und Erwartungen als Rückmeldungen über ein Online-Formular einzureichen. Hier geht´s zum Feedback.
Die Grenzen der Product Environmental Footprint (PEF)-Methodik sind im Fokus der Initiative, Bildquelle: Pexels
Die erste Konsultationsphase für den GOTS 8.0 wurde soeben abgeschlossen und die Beratung zu den eingegangenen Beiträgen steht an. Im Juli erwartet uns dann die zweite öffentliche Konsultationsphase über die wir Sie auf dem Laufenden halten.
Global Standard , die gemeinnützige Organisation, die den Global Organic Textile Standard (GOTS) betreibt , ist der Koalition „Make the Label Count“ beigetreten, die sich aus internationalen Naturfaserproduzenten, Herstellern, Marken, Standards und Umweltverbänden zusammensetzt. Als anerkannte Autorität in der Biotextilbranche wird Global Standard seine umfassende Expertise und Führungsrolle einbringen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Stimmen aller Segmente der Wertschöpfungskette Gehör finden.
In seinem Bestreben, Greenwashing zu verhindern und Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, fundierte Entscheidungen über die von ihnen getragenen Kleidungsstücke und Textilien zu treffen, ist Global Standard der Koalition beigetreten, um sicherzustellen, dass Aussagen zur Nachhaltigkeit von Textilien in der EU glaubwürdig sind und auf transparente und faire Weise begründet werden.
„Mit über 16.000 zertifizierten Betrieben zeigt GOTS, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen nachweisen wollen und dass Menschen umweltfreundlichere Textilien kaufen möchten, vorausgesetzt, die Etiketten und Werbeaussagen sind korrekt und glaubwürdig“, sagte Marie-Luise Pörtner, Global Regulations Specialist bei Global Standard. „Verbraucher können dem GOTS-Label vertrauen, da es robuste, überprüfbare ökologische und menschenrechtliche Kriterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Textilproduktion, eine strenge Sorgfaltspflicht und Nachhaltigkeitsaussagen bietet, die von unabhängigen Zertifizierungsstellen bestätigt werden.“
Die 2021 ins Leben gerufene Initiative „Make the Label Count“ setzt sich insbesondere für eine Überarbeitung der Product Environmental Footprint (PEF)-Methodik für Textilien ein. Diese wird derzeit entwickelt, um die Umweltauswirkungen eines Produkts zu bewerten und Verbraucher darüber zu informieren. Obwohl PEF das Potenzial hat, die Textilbranche auf ein nachhaltiges Produktions- und Konsumsystem auszurichten, weist es noch erhebliche Einschränkungen auf, wie z. B. unterschiedliche Systemgrenzen für Textilien aus Natur- und Kunstfasern oder die Nichtberücksichtigung von Mikroplastik und Plastikmüll. Seine Anwendung birgt daher die Gefahr, nicht nachhaltigen Konsum mit einem von der EU unterstützten Umweltversprechen zu legitimieren.
Weitere spannende Einblicke in das Thema Greenwashing und effektive Unternehmensstrategien finden sie in unserem aktuellen Artikel: Greenwashing kann teuer werden!
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