2019 war nicht nur ein GOTS-Revisionsjahr, aus dem die heute vorgestellte neue GOTS-Version 6.0 hervorging, sondern auch das Jahr mit der höchsten Wachstumsrate aller Zeiten.
GOTS 6.0 behält seine Kern-Anforderungen bei (wie der Anteil an zertifizierter Bio-Faser, generelle Verbot von toxischen / schädlichen Chemikalien, konventioneller Baumwolle und Virgin-Polyester
sowie das Social Compliance Management), während andere Kriterien verschärft wurden.
Ganz neu sind z.B.: EHS-Anforderung, Testprotokoll ISO / IWA 32 für das GV-Screening, dynamische Sozialkriterien, OECD-Richtlinien zur Sorgfaltspflicht, obligatorische
Produktqualitätsstandards.
Mit 7.765 zertifizierten Betrieben weltweit, verzeichnet GOTS im Jahr 2019 eine Steigerung von 35%. Die 17 GOTS akkreditierten Zertifizierungsstellen dokumentierten mehr als 3 Millionen
ArbeitnehmerInnen in GOTS-zertifizierten Betrieben.
Sie alle haben nun alle ein Jahr Zeit, um auf den neuen GOTS 6.0 umzustellen.
Quelle: GOTS, Pressemitteilung vom 18. März 2020
Am heutigen Donnerstag, den 19. März 2020, veröffentlicht GOTS die neue Version 6.0. Sie ist das Ergebnis eines sich alle drei Jahre wiederholenden Revisionsprozesses. International operierende Stakeholder aus den Gebieten ökologischer Landbau, Textilverarbeitung, Textilchemie, Sozialkriterien, Industrie, NGOs und Verbraucherinteressen haben im vergangenen Jahr zur neuen Version 6.0 beigetragen. Die vollständige Liste der mitarbeitenden Interessenvertreter und den Zeitplan finden Sie hier.
GOTS definiert weltweit anerkannte Kriterien, welche die vollständige Rückverfolgbarkeit unabhängig zertifizierter Bio-Textilien, vom Feld bis zum fertigen Produkt, garantieren. Alle wichtigen Kernbestimmungen wie der Mindestanteil zertifizierter Biofasern, generelle Verbote giftiger und schädlicher Chemikalien, konventioneller Baumwolle und originärem Polyester sowie das sozial-verantwortliche Management-System wurden beibehalten. Bei anderen Kriterien hat der GOTS sogar nochmal angezogen.
Bei den GOTS-Umweltkriterien wurden nun auch für die Hersteller zugelassener Chemikalien Anforderungen an Produktverantwortung sowie Umwelt, Gesundheit und Sicherheit (Product Stewardship and Environmental Health and Safety, kurz EHS) definiert.
Das neu veröffentlichte Testprotokoll ISO / IWA 32 für das GV-Screening bei Baumwolle dient nun als anerkannte Screening-Methode für den Nachweis von GVO.
GOTS 6.0 erlaubt keine Ausnahme mehr beim Faseranteil von Regenerat- und Synthetikfasern für Socken, Leggings und Sportbekleidung.
Produktqualitätsstandards für Farbechtheit und Formbeständigkeit (Einlaufwerte) sind nun obligatorisch. Spezifische neue Anforderungen für Tampons und Textilien mit Lebensmittelkontakt wurden
ebenfalls definiert.
Bei den GOTS-Sozialkriterien gibt es eine bedeutende Innovation: Zertifizierte Betriebe müssen nun die Differenz zwischen tatsächlich gezahlten Löhnen und "existenzsicherndem Lohn" berechnen (nach anerkannten Berechnungsmethoden) und dokumentieren. Darüber hinaus sollen sie darauf hinarbeiten diese Lücke zur schließen.
Die Anlehnung an die OECD Leitlinien für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten im Bekleidungs- und Schuhsektor sind expliziter Bestandteil des
Standards. Die Definition ethischer Geschäftspraktiken wurde weiterentwickelt.
"Die GOTS-Version 6.0 ermöglicht es unsere Mission weiter voran zu treiben. Nach einer der produktivsten Revisionsphasen in der GOTS Geschichte, mit intensiven Sitzungen im GOTS Standard Komitee, gemeinsam mit externen Experten und Interessengruppen, wird der Standard kontinuierlich weiter verbessert. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und zugleich zuversichtlich, dass der GOTS weiterhin in der führenden Position bleiben wird." Rahul Bhajekar, GOTS-Geschäftsführer.
Die Übergangsfrist für GOTS-zertifizierte Unternehmen zur neuen Version beträgt ein Jahr. Die GOTS Version 6.0, das entsprechende Implementation Manual sowie die Liste aller Änderungen stehen auf der Website zum Download bereit.
Quelle: GOTS, Pressemitteilung vom 04. März 2020
Im Jahr 2019 stieg die Anzahl der GOTS-zertifizierten Betriebe weltweit in 70 Ländern um 35% von 5.760 auf 7.765. Dieser Zuwachs verdeutlicht, dass GOTS erfolgreich als nachhaltige Lösungdient. Die erforderlichen zertifizierten Biofasern schützen das Klima durch Absorption von CO2 und jeder Verarbeitungsschritt -vom Feld bis zum Shop-muss strenge soziale und ökologische Kriterien erfüllen, bevor ein fertiges Produkt das GOTS-Label tragen darf.
Der enorme Anstieg wurde sowohl in Produktions als auch in den Konsumentenregionen verzeichnet. Die Länder mit dem höchsten prozentualen Wachstum bei der GOTS-Zertifizierungim Jahr 2019 sind: Niederlande (73%), Bangladesch (73%), Spanien (71%) und dieTürkei (65%). Bezogen auf die Gesamtzahl der GOTS zertifizierten Unternehmenist der höchste Anstieg in Bangladesch (+505) zu verzeichnen, gefolgt von Indien (+438) und Europa (+396).
Die Top Zehn Länder 2019, bezogen auf die Gesamtzahl GOTS-zertifizierter Betriebe, waren: Indien (2411), Bangladesch (1194), Türkei (858), Deutschland (565), China (448), Italien (444), Portugal (301), Pakistan (276), USA (147) und Großbritannien (75).
„Das enorme Wachstum zeigt, dass GOTS erfolgreich als nachhaltige Lösung dient, von der zertifizierten Biofaser bis zum fertigen Produkt. Mit immer mehr GOTS-zertifizierten Betrieben und Produkten tragen wir alle gemeinsam wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung bei“ Claudia Kersten, GOTS-Geschäftsführerin.
Die GOTS-Zertifizierungunterstütztdie Einhaltung jedes der 17 UN Sustainable Development Goals. Die 17 von GOTS akkreditierten unabhängigen Zertifizierungsstellen verzeichneten 2019 mehr als 3 Millionen ArbeitnehmerInnen in GOTS-zertifizierten Betrieben. Deutschland, Österreich und die Schweiz sind weiterhin große Abnehmermärkte, was am Anstieg der GOTS-zertifizierten Betriebeauf 565 (500) deutlich wird.
Wie schon 2018 besteht ein wachsendes Interesse großer deutscher Einzelhändler und Marken GOTS-Produkte in ihr Portfolio aufzunehmen, oder eine eigene GOTS-Zertifizierung zu beantragen, was einen enormen Effekt auf die Nachhaltigkeit in der Textilindustrie hat. Darüber hinaus zeigten Unternehmen aus Österreich, der Schweiz und Skandinavien zunehmendes Interesse an der GOTS-Zertifizierung. Die Tatsache, dass GOTS im Test „Rückverfolgbarkeit von Kleidung mit Textilsiegeln“ von Stiftung Warentest als Testsieger hervorging, führte zu einer großen Medienpräsenz und einem zunehmenden Bewusstsein beim Verbraucher. Während des GOTS Roundtables in Deutschland, mit GOTS-zertifizierten Unternehmen, Einzelhändlern und Marken, die GOTS-Produkte verkaufen, wurden hilfreiche Inhalte zum Thema „Werbung und Kommunikation mit GOTS“ gesammelt. Der Workshop diente so der Weiterentwicklung der GOTS Kommunikationsstrategien und -instrumente.
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