Nachhaltige beschaffung

Die Beschaffung durch öffentliche Einrichtungen ist ein Milliarden-Geschäft. In Zeiten des Klimawandels und den Forderungen im Rahmen der SDGs dürften die Verantwortlichen nicht mehr nur dem günstigsten Angebot den Zuschlag geben. Einkäufer können durch ihre Vergabepraxis das Handeln ihrer Organisation nachhaltiger gestalten und den Markt für nachhaltig produzierte Produkte stimulieren. Hier bietet sich ein vielleicht noch nicht ausgeschöpftes Potential für Anbieter nachhaltiger Textilien. Das Webportal „Kompass Nachhaltigkeit“ stellt Informationen zu Produktgruppen, Ausschreibungsbeispiele, rechtlichen Grundlagen und einiges mehr bereit. Gut zu wissen, dass das Beschaffungsamt des Ministeriums des Inneren eine Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung eingerichtet hat. Deren Leitfaden zu Textilien und Bekleidung ist ganz neu aufgelegt.

Kompass Nachhaltigkeit

 

Dieses Webportal bietet umfangreiche Informationen zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Der Kompass Nachhaltigkeit ist ein lebendes Projekt, deshalb lohnt ein regelmäßiger Blick auf diese Webseite, um neue Produktgruppen, Gütezeichen, Ausschreibungsbeispiele oder Anbieter zu entdecken. Wenn Sie selbst Beispiele einreichen oder kostenfrei als Anbieter für zertifizierte Produkte gelistet werden möchten, dann können Sie sich an info@kompass-nachhaltigkeit.de wenden.

 

 

Kompass Nachhaltigkeit beantwortet Fragen wie:

 

Welche Gütezeichen kann ich nutzen?

Sozial- und Umweltsiegel können Ihnen als Nachweis für Nachhaltigkeit dienen. Eine Liste der Gütezeichen, welche die Bedingungen des § 34 Abs. 2 VgV erfüllen, finden Sie hier. Möchten Sie Gütezeichen entsprechend bestimmter Sozial- und Umweltkriterien oder weiterer rechtlicher Vorgaben finden, dann wählen Sie aus, ob Sie eine Liste aller Gütezeichen sehen möchten oder nach Gütezeichen für ein bestimmtes Produkt suchen.

Zur Produktsuche

 

Wie integriere ich Nachhaltigkeit in meinen Beschaffungsprozess?

Nachhaltige Beschaffung kann helfen, den Einkauf lösungsorientiert und energie- sowie ressourceneffizient zu gestalten.

Mehr Informationen dazu

 

Quelle: www.kompass-nachhaltigkeit.de

Kompetenzstelle Nachhaltige Beschaffung (kurz KNB)

 

Hierbei handelt es sich um das zentrale Portal für nachhaltige Beschaffung öffentlicher Auftraggeber, auf dem Sie sich über Gesetze, Regelungen, Leitfäden, Beispiele aus Bund, Ländern & Kommunen informieren können.

Die KNB hat Links zu rechtlichen Grundlagen, Praxisbeispielen (z.B. Leistungsbeschreibungen), Handlungshilfen und Leitfäden sowie Umweltzeichen und sonstige Informationen in einzelnen Produktgruppenblättern (auch für Textilien und Bekleidung) zusammengefasst. Dies soll Einkäufern helfen, nachhaltige Beschaffung umzusetzen und damit ökonomische, ökologische und soziale Ziele zu erreichen.

Das aktuelle Infoblatt zur Nachhaltigkeit für die Produktgruppe „Textilien und Bekleidung“ (Stand: 09. März 2020) finden Sie hier.

 

Ziel dieses Dokumentes ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Beschaffungsstellen in Bund, Ländern und Kommunen, aber auch Einkäufern bei den Kirchen und Verbänden, eine verlässliche und verständliche Hilfestellung anzubieten, um Nachhaltigkeitsaspekte bei der Beschaffung von dieser Produktgruppe berücksichtigen zu können. Die Produktgruppe „Textilien und Bekleidung“ beinhaltet Textilien, wie Hand-tücher, Geschirrtücher, Bettlaken sowie Bekleidungsartikel (Produktgruppe „sonstige Textilien“. Hieraus ergeben sich soziale und ökologische Aspekte, die bei der Vergabe beachtet werden können.

 

Weitere Informationen zur nachhaltigen Beschaffung anderer Produktgruppen sind unter diesem Link zugänglich.

 

Quelle: http://www.nachhaltige-beschaffung.info/DE/Home/home_node.html

 

Schönes BEispiel für nachhaltige Beschaffung: Die Deutsche Bahn

Die  Süddeutsche Zeitung berichtete am 29.01.2020 über die neuen Arbeisuniformen der Deutschen Bahn, die gemeinsam mit dem Modemacher Guido Maria Kretschmer entwickelt wurde. 43.000 MitarbeiterInnen werden mit dieser neuen Arbeitsuniform ausgestattet.

 

Body Positivity, Nachhaltigkeit, Mitspracherecht

 

Knapp drei Jahre haben Kretschmer und ein »Expertenteam« der Deutschen Bahn an dieser Arbeitskleidung zusammengearbeitet. Dabei wurden die zukünftigen TrägerInnen in die Entwicklung miteinbezogen. Laut Deutscher Bahn durften 60 operative MitarbeiterInnen ihre Wünsche und Bedürfnisse im Rahmen eines Workshops äußern und schließlich wurden die neuen Entwürfe in zwei Tragetests über acht Monate von 250 DB-Angestellten geprüft und entsprechend angepasst.

 

Der zugrunde gelegte Nachhaltigkeitsaspekt ist, das ein Großteil der Kleidungsstücke den »Made in Green by Oeko-Tex«-Standard erfüllen, der schadstofffreie Materialien und eine umweltfreundliche und sozial gerechte Herstellung zertifiziert.

Zu erwähnen ist auch, dass die alte DB-Uniform 17 Jahre lang im Einsatz war – wenn jeder seine Kleidung so lange nutzen würde, wäre das ein enomer Beitrag die Müllberge und Umweltauswirkungen zu reduzieren.