Bildquelle: CottonConnect Impact Report 2024
Regenerative Baumwolle verändert die Landwirtschaft – mit gesteigerten Erträgen, reduzierten CO₂-Werten und deutlich geringeren Kosten für die Farmer. Über 250.000 Bäuerinnen und Bauern wurden 2023/24 von CottonConnect in regenerativen Methoden geschult, die Böden wiederherstellen, Wasser einsparen und Resilienz gegenüber dem Klimawandel stärken.
Entdecken Sie jetzt die ökologische Innovation und soziale Wirkung der globalen Programme – und wie dank regenerativer Praktiken das Summen der Bienen auf Baumwollfeldern deutlich lauter wird.
Im CottonConnect Impact Report werden bereits zum dritten Mal die Auswirkungen der Programme der Organisation CottonConnect auf den Baumwollsektor dokumentiert und für Stakeholder zugänglich gemacht.
REEL Cotton stellt das Vorzeigeprojekt der Organisation dar. Hier werden in der Baumwolllandwirtschaft Tätige, durch ein dreijähriges Programm darin geschult, ihre Erträge zu steigern und dabei ihre Lebensgrundlage zu verbessern. Schulungsinhalte sind beispielsweise der Einsatz biobasierter Pestizide, nicht-chemische Methoden der Schädlingsbekämpfung und Module zur Wassereffizienz in der Landwirtschaft.
Die Organisation hat in der Cotton Theory of Change, das an den aktuellen Report angehängt ist, den positiven Einfluss von Maßnahmen im Programm auf den Baumwollanbau illustriert. Dabei werden beispielsweiße Annahmen im Programm, Risikofaktoren, Initiativen und Bildungsergebnisse und Handlungsoutputs im Baumwollanbau und deren Einfluss auf Faktoren wie die Bodengesundheit illustriert. Mit ihnen werden übergeordnete Auswirkungen wie beispielsweise nachhaltiges Landmanagement und soziale Fairness vorangebracht und schlussendlich das zentrale Ziel verfolgt:
„Die landwirtschaftliche Leistung wird verbessert, die Umweltauswirkungen werden verringert und die Qualität der Baumwolle in der Lieferkette wird verbessert. Zudem ist REEL-Baumwolle rückverfolgbar vom Landwirt bis zum Geschäft. Auch die soziale Fairness in den Bauerngemeinschaften wird gefördert.“
Der Baumwollanbau im REEL Programm setzt an vielseitigen Stellschrauben an, Bildquelle: it fits
Im Rahmen des REEL Cotton Programms werden Kennzahlen (KPIs) erfasst, um die Wirkung nachhaltiger Anbaumethoden zu bewerten. Dazu zählen der Baumwollertrag (kg pro Acre), der Wasserverbrauch (m³ pro Acre), der Einsatz von Pestiziden (ml pro Acre), der Verbrauch von Düngemitteln (kg pro Acre), die Inputkosten (USD pro Acre) sowie der daraus resultierende Gewinn (USD pro Acre).
Die Kennzahlen wurden für den Zeitraum 2023-2024 für India, Pakistan, Bangladesh, China, Ägypten und erstmals auch für die Türkei erhoben. Durch die daraus veränderte regionale Zusammensetzung sind die Ergebnisse aus dem letzten Impact Report nicht mit den Ergebnissen aus dem aktuellen Report zu vergleichen.
Etwa 50 % der am REEL-Schulungsprogramm teilnehmenden Landwirte werden im Rahmen der Datenerhebung mit konventionell wirtschaftenden Bauern verglichen. Zusätzlich wird eine Kontrollstichprobe gebildet, die 10 % der Projektlandwirte umfasst und als interne Vergleichsgruppe dient. Die erhobenen Daten werden durch CottonConnect selbst verifiziert und zusätzlich von der unabhängigen Zertifizierungsstelle FLOCERT geprüft. Für die LCA- Studie w flossen die Anbaujahre 2020/2021, 2021/22 und 2022/23 mit ein. Zu beachten gilt es, dass für Ägypten nur Daten zum letzten Erhebungszeitraum vorliegen.
Ergebnisse aus den globalen REEL Programmen, Bildquelle: CottonConnect Impact Report
Der Bericht ordnet den niedrigeren Einsatz von Pestiziden (-21,4%) und die damit einhergehenden reduzierten Produktionskosten (-14,3%) als eine Folge der Schulungsformate der Organisation ein. Auf diese sei auch der reduzierte Einsatz von chemischen Düngemitteln (-17,5%) zurückzuführen.
Mit Schulungen zu Bewässerungstechniken konnte durch effiziente Techniken wie die Tröpfchenbewässerung der Wasserverbrauch um 22% reduziert werden. Die Autoren verweisen darauf, dass sich die Farmer im Projekt sich 2022-23 resilienter gegenüber Starkwetterphänomenen gezeigt haben als Farmer der Kontrollgruppe, was sich in einer Ertragssteigerung von 18,5% auszeichnete. Für 2022-23 lagen gemäßigte Bedingungen vor, sodass sich die Erträge „normalisiert“ haben und ledigleich 6,1% höher lagen. Auf dieser Basis leiten die Verfasser den gesteigerten Profit von rund 26,1% im Vergleich zur Kontrollgruppe ab, der sich aus reduzierten Kosten und gesteigerten Erträgen begründet.
Seit 2021 schult Cotton Connect zu regenerativen Landwirtschaftlichen Praktiken und hat damit bis jetzt 250.000 Farmer erreicht.
„Regenerative Landwirtschaft ist ein ganzheitlicher, ergebnisorientierter landwirtschaftlicher Ansatz. Sie konzentriert sich auf Praktiken, die zur Verbesserung der Bodengesundheit, zur Förderung der biologischen Vielfalt, zur Steigerung der Wassereffizienz und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen und gleichzeitig die Landwirte dabei unterstützen, ihr Einkommen zu diversifizieren und widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu werden.“
Eine nachhaltige Umstellung geht mit Einsparungen und vorläufigen Ertragsminderungen einher, Bildquelle: it fits.
Für Farmer geht eine Umstellung auf biologische Anbaupraktiken im ersten Schritt oft mit geringeren Ernteerträgen einher. Das trifft auch auf 25 Farmer aus Pakistan, die seit 2021/2022 im Organic Cotton Farmer Training in Pakistan teilnehmen zu. Anhand der von Cotton Connect erhobenen Daten zeigt sich jedoch, dass die reduzierten Ertragsmengen anhand von niedrigeren Investitionskosten, von -63% für Düngemittel und Pestizide. Gekoppelt mit einem 6% höheren Baumwollpreis für den Zeitraum 2023/2024, erzielten die Farmer gegenüber konventionellen Akteuren rund 15% mehr Profit. Mittlerweile nehmen über 137 Farmer am Programm teil.
Besonders spannend, im Bericht werden zwei Farmer aus Indien und eine Farmerin aus China vorgestellt, die über ihre praktischen Implementationen aus dem Reel Programmen berichten, die allesamt Ertragssteigerungen mit sich brachten.
Zu den Umgesetzten Maßnahmen gehören:
CottonConnect ist vielseitig aktiv, was auch ein Projekt zur Artenvielfalt im
Zusammenhang mit regenerativem Anbau in Indien verdeutlicht, Bildquelle: Pexels
Das erste Jahr eines (…) dreijährigen Pilotprogramms zur Überwachung der Artenvielfalt auf Baumwollfarmen in Indien wurde von AgriSound, Großbritanniens führendem Anbieter bioakustischer Überwachungstechnologie, und CottonConnect abgeschlossen.
Die ersten Ergebnisse des Pilotprogramms zeigten eine 62-prozentige Steigerung der Bienenaktivität auf Standorten mit regenerativer Landwirtschaft im Vergleich zu Standorten mit konventionellen Anbaumethoden.
Das im Jahr 2024 gestartete Projekt setzte die bioakustischen Sensoren „Polly“ von AgriSound an 28 Standorten auf sieben Farmen im Projekt REEL Regenerative Centre of Excellence von CottonConnect ein und umfasste eine Mischung aus regenerativen und konventionellen Baumwollanbausystemen.
Das Projekt generiert robuste Echtzeitdaten mithilfe der Live-Dashboards und akustischen Daten von AgriSound. Mit lokalen Teams, die darauf geschult sind, die Bestäuberaktivität und die Biodiversitätsentwicklung während der gesamten Vegetationsperiode zu überwachen, untersucht das Projekt, wie sich unterschiedliche landwirtschaftliche Praktiken auf die ökologische Gesundheit auswirken.
Wir freuen uns über die Daten aus dem aktuellen Impact Report, der die zentrale Erkenntnis unterstreicht, dass biologischer Baumwollanbau nicht nur ökologisch und sozial notwendig ist, sondern eben auch ökologisch tragfähig ist und Landwirte langfristig resilient aufstellt.
Wir begrüßen, dass zur „global anerkannte Methoden“ für die Datenerhebung im Impact Report befolgt wurden, würden uns an dieser Stelle aber noch mehr Transparenz bezüglich der Methodik wünschen. Auch die regionale Ausweitung der Erhebung werten wir als positiv, sehen aber aufgrund der regional höchst unterschiedlichen Faktoren im Anbau und im Klima die unbedingte Notwendigkeit für eine regionalere und detailliertere Datenauswertung in kommenden Berichten. So könnten die benannten regionalen Umwelteinflüsse wie Starkregenfälle, Fluten in Indien und Bangladesch auch in ihren Auswirkungen klarer eingeordnet werden und Einflüsse auf globale Daten herausgearbeitet werden. So wäre auch eine Vergleichbarkeit über die Erhebungszeiträume hinweg ermöglicht, die gleichzeitig einem der LCA- Ziele, Entwicklungen abzuzeichnen entspricht.
Eines unserer Highlights? Die Einblicke in die praktischen Umsetzungen von Landwirten in China und Indien!
Hier geht’s zum aktuellen Cotton Connect Impact Report 2024.
it fits - Katharina Schaus
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