Neuregelungen 2019 beim OEKO-TEX

Oeko-Tex Standard 100 und STeP by OEKO-TEx


Auch im Jahr 2019 ist es das Ziel der OEKO-TEX® Gemeinschaft, Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette von Textilien und Leder zu stärken; Anfang des Jahres wurden daher erneut die bestehenden Richtlinien des OEKO-TEX® Produkt-portfolios sowohl für OEKO-TEX 100 als auch für STeP by OEKO-TEX angepasst. Die Neuregelungen treten nach einer dreimonatigen Übergangsfrist am 1. April 2019 endgültig in Kraft.

 

Wichtige Änderungen im Überblick: 

 

OEKO-TEX® deckt die neue „REACH Anhang XVII CMR Gesetzgebung“ bereits ab

 

Im STANDARD 100 by OEKO-TEX® und LEATHER STANDARD by OEKO-TEX® wurden unter anderem die Substanz Benzol sowie vier Amin-Salze neu aufgenommen und mit Grenzwerten belegt. Auch die Substanz Quinolin, welche seit 2018 bereits unter Beobachtung von OEKO-TEX® stand, ist nun mit einem Grenzwert reglementiert.

 

Im Zuge der „Vereinheitlichung“ der Grenzwertanforderungen gilt jetzt für nahezu alle Grenzwerte die Anforderung „<“.

 

Die Strategie von OEKO-TEX® besteht schon seit über 25 Jahren darin, nicht auf Gesetzgebungen zu warten, sondern im Sinne des Verbraucherschutzes proaktiv als Vorreiter tätig zu sein. Durch die Umsetzung der oben erwähnten Aktualisierungen deckt der STANDARD 100 und LEATHER STANDARD bereits jetzt die Anforderungen der neuen „REACH Anhang XVII CMR Gesetzgebung“ (Commission Regulation (EU) 2018/1513) ab. Die Gesetzgebung wird für die darin behandelten 33 CMR Substanzen dagegen erst ab dem 01. November 2020 für Produkte verpflichtend. OEKO-TEX® ist also weit voraus und deckt darüber hinaus viele weitere Parameter im Sinne des Verbraucherschutzes ab. 

 

Weitere Neuerungen in den Grenzwertkatalogen

 

Neu in die Grenzwertkataloge aufgenommen wurden auch diverse Substances of Very High Concern: dies sind die Siloxane D4, D5 und D6 sowie Azodicarboxamid (ADCA). Des Weiteren wird jetzt für die Metalle Barium und Selen eine Anforderung hinsichtlich des extrahierbaren Anteiles gestellt. 

 

Im Anhang 6 des STANDARD 100 by OEKO-TEX® wurden Grenzwerte bei verschiedenen Parametern verschärft. Dies betrifft die Parameter Phthalate (Weichmacher), Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate sowie per- und polyfluorierte Verbindungen. Die noch strengeren Anforderungen für Rückstände in textilen Materialien führen insgesamt auch zu einer geringeren Belastung von Umwelt, Arbeitern und Verbrauchern.

 

Glyphosat steht unter Beobachtung

 

In 2019 stehen zwei neue Produktgruppen unter Beobachtung: Glyphosat und seine Salze sowie die krebserregenden N-Nitrosamine und N-Nitrosierbare Substanzen. 

 

Besonders Glyphosatprodukte, die aktuell mengenmäßig bedeutendsten Inhaltsstoffe von Herbiziden, erfuhren 2017 und 2018 besondere mediale Aufmerksamkeit und wurden weltweit sehr kontrovers diskutiert. Ende 2017 wurde die Glyphosat-Zulassung und weitere Verwendung von der EU nur befristet auf fünf Jahre verlängert – unter Protest von verschiedenen Verbraucher- und Naturschützern. Mit der Maßnahme „unter Beobachtung“ nimmt die OEKO-TEX® Gemeinschaft die Substanzgruppe bei relevanten textilen Materialien nun genauer unter die Lupe und analysiert die Situation im Detail.

 

Erweitertes Produktportfolio für nachhaltige Produktionsbedingungen

 

Das STeP-Assessment wird 2019 auch auf Lederproduktionsstätten ausgeweitet. Im Zuge dieser Integration ändert sich auch der Name: Aus “Sustainable Textile Production” wird “Sustainable Textile and Leather Production” – der Produktname STeP bleibt bestehen.

 

Quelle/Herausgeber: 02.01.2019 | 2264-DE, Pressemeldung auf der OEKO-TEX Website.

Ansprechpartner:  Helmut Müller

OEKO-TEX® klärte anlässlich der Fashion Week in Berlin über eine nachhaltigere Textil- und Lederproduktion auf

Vom 15. bis 17. Januar präsentierte sich Berlin zur Fashion Week wieder als Hauptstadt der Mode und Wiege der grünen Modelabels. Auf den Messen Neonyt, XOOM und Premium zeigten Aussteller wie Lanius, the Blue suit und Melawear, wie Fashion umweltschonend und sozial fair produziert werden kann. Auch in diesem Jahr waren wieder die Experten der Internationalen OEKO-TEX® Gemeinschaft auf der XOOM mit dabei. Sie klärten nicht nur über eine nachhaltigere Textil- und Lederproduktion auf, sondern stellten erstmalig auch selber zertifizierte Designs aus. Diese waren in Kooperation mit Studierenden der Akademie für Mode und Design (AMD) in Düsseldorf entstanden, für die OEKO-TEX® Stoffe zur Verfügung gestellt hatte. Als Kick-Off-Termin zur Berliner Modewoche hielt Generalsekretär Georg Dieners an der AMD Berlin zudem einen engagierten Vortrag zum Thema "Nachhaltigkeit in der Textil- und Lederindustrie".

Den Nachhaltigkeitsgedanken frühzeitig fördern

"Wir wollen die Studierenden, die später als Manager und Designer auf dem Modemarkt unterwegs sind, frühzeitig für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren. Die Akademie für Mode- und Design in Berlin bietet als einzige Universität in Deutschland einen Studiengang rund um das Thema Sustainability in Fashion and Creative Industries an. Die Studierenden werden hier bereits darauf vorbereitet, die globalen Ziele einer nachhaltigen Produktion umzusetzen und damit einen wichtigen Teil zur Veränderung der Modeindustrie beizutragen", so Georg Dieners. "Das wollen wir natürlich unterstützen, denn wir haben nur diese eine Welt.

Sowohl die Industrie als auch die Verbraucher müssen lernen, besser mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen."

Nachhaltige Designs

Wie die modische Umsetzung nachhaltiger Designs aussehen kann, präsentierte die OEKO-TEX® Gemeinschaft dann zusammen mit den Studierenden der AMD Düsseldorf auf der Messe XOOM. Die Studenten des zweiten Bachelor-Semesters Mode-Design hatten unter dem Motto 'Confidence in Textiles' kreative Entwürfe mit zertifizierten Stoffen entworfen, die sie auf dem OEKO-TEX® Stand zur Fashion Week erstmals öffentlich präsentierten. "Durch das OEKO-TEX® Projekt haben wir uns intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und überlegt, wie man die Modeindustrie zum Umdenken bewegen kann. Ich habe mein Kleid "Nature Fight" daher so gestaltet, dass die einzelnen Bestandteile unterschiedlich verwendet werden können. So ist die Kapuze beispielsweise gleichzeitig als Schal einsetzbar, wodurch das Kleid auch für unterschiedliche Anlässe gestylt werden kann. Das heißt, man braucht idealerweise nur ein Kleid und kann daraus bis zu fünf unterschiedliche Variationen machen", so AMD-Student Swen Braun, der mit seiner Gestaltung nicht nur die Jury und OEKO-TEX® Generalsekretär Georg Dieners besonders beeindruckte, sondern auch die Messebesucher der XOOM.

Quelle / Herausgeber: Pressemitteilung vom

 

Mehr Informationen über die OEKO-TEX® Gemeinschaft erhalten Sie unter: www.oeko-tex.com

Über OEKO-TEX®

Mit 25 Jahren Erfahrung ist OEKO-TEX® weltweit führend darin, Konsumenten und Unternehmen zu ermöglichen, unseren Planeten durch verantwortungsvolles Handeln zu schützen. OEKO-TEX® bietet standardisierte Lösungen mit denen Kunden ihre Herstellungsprozesse optimieren können und die dazu beitragen, hochwertige und nachhaltige Produkte auf den Markt zu bringen. Alle Dienstleistungen des OEKO-TEX® Portfolios dienen dazu, die Systeme, Prozesse und Produkte unserer Kunden zu stärken und – letztendlich – nachhaltigere Unternehmen zu schaffen. Aktuell arbeiten 10.000 Hersteller, Marken und Handelsunternehmen in knapp 100 Ländern mit OEKO-TEX®, um sicherzustellen, dass ihre Produkte auf mögliche Schadstoffe überprüft werden. Gleichzeitig nutzen Millionen von Verbrauchern rund um den Globus die OEKO-TEX® Labels als Orientierung für ihre Kaufentscheidung. Von OEKO-TEX® zertifizierte Produkte und Lieferanten findet man online im OEKO-TEX® Einkaufsführer unter www.oeko-tex.com/produkte