Standard existiert seit 2009
BCI PRINCIPLES AND CRITERIA Version 2.1; März 2018
Der Standard wird alle fünf Jahre im Rahmen einer öffentlichen Konsultation
überarbeitet. Nächste Überarbeitung wird im zweiten Quartal 2023 erwartet.
Institutioneller, unabhängiger Nachhaltigkeitsstandard (Produktionsökologie in der
Baumwollproduktion),
Multi-Stakeholder-Initiative (kein Produktlabel)
Typ A, Typ I
Standardinhaber und zuständig für die Festlegung der Kriterien des Standardprogramms ist die Non-Profit-Organisation Better Cotton. Die Better Cotton Initiative (BCI) wurde 2009 mit Unterstützung von Unternehmen wie H&M, adidas, IKEA oder Gap sowie NGOs wie dem World Wide Fund For Nature (WWF) oder Oxfam gegründet.
Der Better Cotton Council (Better Cotton Rat) wird gewählt und besteht aus 12 Parteien. Die Ratsmitglieder kommen aus Organisationen und Unternehmen, welche die vier verschiedenen Mitgliedskategorien repräsentieren: die Zivilgesellschaft, Erzeugerorganisationen, Einzelhändler und Marken, Lieferanten und Hersteller. Nach der Wahl kann der Rat bis zu drei weitere unabhängige Ratsmitglieder ernennen.
Der Rat ist die treibende Kraft der Organisation, aber die Generalversammlung, die sich aus den über 2.400 Mitgliedern von Better Cotton zusammensetzt, ist die letzte Instanz, denn sie wählt den Rat. An der Generalversammlung können alle Mitglieder teilnehmen.
Darüber hinaus gibt es 9.988 Nicht-Mitglieder auf der Better Cotton Supplier Plattform (BCP-Suppliers, mit einem Zuwachs von 35 % zum Vorjahr).
Better Cotton ist weltweit das größte Nachhaltigkeits-Programm für Baumwolle mit dem Ziel, die Baumwollproduktion für Menschen, die Umwelt des Sektors zu verbessern. Gemeinsam mit einem Netzwerk von Partnern und Mitgliedern will die Multi-Stakeholder-Initiative den Baumwollanbau zu einem klimaresistenten, umweltfreundlichen und verantwortungsvollen Anbausystem machen. Die Anforderungen werden kollektiv weiterentwickelt, um Better Cotton Baumwolle als nachhaltiges Massenprodukt zu etablieren.
Das Better Cotton Standard System (BCSS) strebt einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz für den Baumwollanbau an. Der Better Cotton Standard ist somit kein Textilstandard, d.h. es gibt keine Anforderungen an die Weiterverarbeitung des Rohstoffes.
Einzelhändler und Marken, die Better Cotton Baumwolle beziehen, zahlen eine Gebühr/Tonne Baumwolle. Durch die Unterstützung öffentlicher und privater Geldgeber und die Mitgliedsbeiträge kommt ein Budget von 10 Millionen Euro zusammen. Das Geld fließt in ein Programm, das Landwirte bei der Einführung von Anbautechniken, die mit den Better Cotton Principles & Criteria übereinstimmen, koordiniert. Um sicherzustellen, dass Schulungen für teilnehmende Landwirte kostenlos sind, betreibt Better Cotton den Better Cotton Growth and Innovation Fund. Mit dem Geld wurden bis zum Jahr 2021 mehr als 2,7 Millionen Baumwollbauern in 23 Ländern geschult.
Mit Einführung einer neuen Markenidentität wurde auch die 2030 Strategie vorgestellt, bei der fünf große Wirkungsbereiche im Mittelpunkt stehen: Eindämmung des Klimawandels (Reduzierung der Treibhausgase in der Baumwollproduktion), Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, Verringerung der Menge und Toxizität der verwendeten Pestizide, Sicherung der Lebensgrundlagen und die Stärkung der Rolle der Frau. Diese Ziele wurden aufgrund ihrer globalen Relevanz ausgewählt und weil sie eng mit anderen Bereichen verknüpft sind.
Alle Dokumente und Richtlinien, zertifizierte Betriebe, Zertifizierungs-/Verifizierungsentscheidungen, Richtlinien für Beschwerden, Jahresberichte und Finanzberichte sind öffentlich zugänglich. Stakeholder aus der Zivilgesellschaft und NGOs haben die Möglichkeit, sich an der Gestaltung des Standards zu beteiligen.
Better Cotton ist ISEAL-Code-konform. Das bedeutet, das System, einschließlich des Sicherheitsprogramms, ist anhand der ISEAL-Kodizes bewertet und anerkannt, was eine Unabhängigkeit bescheinigt.
Better Cotton konzentriert sich auf die Baumwollfaser und somit ausschließlich auf den Baumwollanbau. Keine Anforderung an die Weiterverarbeitung des Rohstoffs.
Es gibt fünf Anforderungskategorien:
Sicherheitsmaßnahmen:
Durch die Better Cotton Safeguarding Policy werden die Bereiche sexuelle Ausbeutung, sexueller Missbrauch, Mobbing, Belästigung, Zwangsarbeit, Kinderarbeit und andere Arbeitsrechtsverletzungen gesondert geregelt.
Beschwerdemechanismen:
Die Better Cotton Complaints Policy and Procedures sind öffentlich zugänglich und können von jeder Person oder Organisation genutzt werden, die mit Better Cotton zusammenarbeitet.
Darüber hinaus gelten für spezifische weitere soziale Aspekte auch die folgenden Policies:
Better Cotton Whistleblowing Policy
Better Cotton Anti-Corruption Policy
Better Cotton Fraud Prevention and Detection Policy
Better Cotton Workplace HIV Policy
Better Cotton Disciplinary Policy and Procedure
Better Cotton Employee Grievance Procedure
Die Anforderungen sind übergreifend in sieben Grundsätze (Principles) eingeteilt:
Prinzip 1: Pflanzenschutz
Prinzip 2: Umgang mit Wasser
Prinzip 3: Bodenfruchtbarkeit
Prinzip 4: Biologische Vielfalt und der Bodennutzung
Prinzip 5: Faserqualität
Prinzip 6: Menschenwürdige Arbeit
Prinzip 7: Managementsystem
Für diese Better-Cotton-Prinzipien sind 42 "Kriterien" definiert, die erfüllt werden müssen, um den jeweiligen Grundsatz zu erfüllen. "Intent" beinhaltet Erläuterungen, als Begründung für die gestellten Anforderungen.
Die weitere Unterteilung in 164 „Indikatoren", ermöglichen eine messbare Überprüfung der Einhaltung der jeweiligen Kriterien für die jeweilige Kategorie.
Zusätzlich ist jedem Kriterium eine "Anleitung zur Umsetzung" als Hilfestellung ergänzt.
Die Kriterien gelten für alle Erzeugerkategorien, während die Indikatoren für Kleinbauern, mittlere Betriebe und Großbetriebe in Kern- oder Verbesserungsindikatoren unterschieden werden:
Das Assurance-Handbuch ist das zentrale Dokument, das Prozesse, Rollen und Anforderungen im Zusammenhang der Konformitätsprüfung definiert.
Das Better Cotton Assurance-Modell bietet eine Roadmap für Better Cotton-Farmer und Farmer-Gruppen, um von der Ausgangslage zur Erfüllung der Kernindikatoren der Better Cotton-Prinzipien und -Kriterien und schließlich zur Erreichung langfristiger Verbesserungsziele zu gelangen. Das Modell hat vier übergreifende Absicherungsschritte.
Zunächst werden im Rahmen des Better Cotton Standard Systems die Betriebe in drei Kategorien, je nach Produktionsmethoden und Betriebsgröße (hinsichtlich Arbeitskräfte und Anbaufläche) eingeteilt:
Kleinbauern und mittlere Betriebe werden in Erzeugereinheiten (Producer Units PU) zusammengefasst und erhalten eine Lizenz zum Verkauf von Better Cotton.
Die Landwirte in einer kleinbäuerlichen PU werden weiter in Lerngruppen (LGs) von etwa 35 Landwirten (mit einem leitenden Landwirt in jeder Gruppe). Die Leitung übernimmt ein Field Facilitator (FF), der Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen durchführt. Normalerweise arbeitet jeder FF in einer kleinbäuerlichen PU mit etwa 10 Lerngruppen oder maximal 350 Bauern. Alle sind verpflichtet Daten über Inputs und Outputs auf Betriebsebene zu führen, damit die PU die Fortschritte verfolgen und die Auswirkungen messen kann.
Einige Großbetriebe nehmen auf individueller Basis an Better Cotton teil, während andere über das Modell der "Large Farm Group Assurance" partizipieren. Bei dem Modell der Group Assurance schließen sich Farmen mit anderen lokalen Landwirten unter der Leitung eines Gruppenleiters zusammen. In beiden Fällen erhalten die Großbetriebe eine Lizenz für den Verkauf von Better Cotton auf einzelne Betriebe. Die Entwicklung und Umsetzung eines kontinuierlichen Verbesserungsplans, der Prioritäten für Bereiche der Nachhaltigkeitsverbesserungen und die Einreichung jährlicher Ergebnisindikatoren ist hier verpflichtend.
Das Absicherungs-Modell arbeitet mit verschiedenen Formen der Verifizierung:
Zyklus der Qualitätssicherung für PUs (Jahre 0-4):
Wenn in einem Gebiet, in dem lizenzierte Produzenten tätig sind, erhebliche ökologische, soziale oder wirtschaftliche Bedrohungen festgestellt werden, kann Better Cotton zusätzliche Überprüfungsmaßnahmen verlangen, um die Glaubwürdigkeit des Better Cotton Standard-Systems zu gewährleisten. Dies könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn Auditberichte einen hohen Einsatz von Kinderarbeit aufzeigen oder eine glaubwürdige Forschungsstudie den fortgesetzten Einsatz von verbotenen Pestiziden in einer bestimmten Region nahelegt.
Während des dreijährigen aktiven Lizenzzeitraums müssen die Erzeuger jährliche Anforderungen erfüllen, um die Lizenz aufrechtzuerhalten.
Nichtkonformitäten (NCs), die im Rahmen von Lizenzprüfungen und Überwachungsprüfungen festgestellt wurden, können entweder als „zufällige Abweichung“ (Incidental) oder „systematische Abweichung“ (Systemic) eingestuft werden.
Bei einer „zufälligen“ Abweichung muss ein Plan zur Mängelbehebung (Corrective Action Plan) innerhalb von zehn Arbeitstagen nach Bekanntgabe der Bewertungsergebnisse abgeschlossen sein. Der Produzent hat sechs Monate Zeit, um Korrekturmaßnahmen durchzuführen, um zu verhindern, dass die festgestellte Nichtkonformität in Zukunft erneut auftritt.
Bei Feststellung einer „systematischen“ Abweichung in PUs wird die Lizenz/Zulassung entzogen, bei Großbetrieben muss ein Corrective Action Plan innerhalb von zehn Tagen umgesetzt sein.
Better Cotton arbeitet derzeit ausschließlich nach dem Massenbilanzmodell (Erläuterung siehe unten) und ermöglicht noch keine physische Rückverfolgbarkeit. Niemand kann behaupten, dass die Garne, Stoffe oder Produkte als Material Better Cotton enthalten. Dieses Chain-of-Custody-Modell bedeutet, dass ein Lieferant niemals „physisch“ Better Cotton verkaufen kann.
Better Cotton fordert eine Chain of Custody (CoC) mittels Dokumentation und elektronischer Belege. Dadurch wird sichergestellt, dass die von Einzelhändlern und Marken beanspruchte Menge an Better Cotton nicht die hervorgebrachten Mengen von Better Cotton lizenzierten Farmern übersteigt (unter Berücksichtigung der Verarbeitungsverluste).
Die CoC-Guideline beinhaltet derzeit noch zwei Chain-of-Custody-Modelle: Produktseparation (product segregation CoC model) für Landwirte und Entkörnungsbetriebe sowie Mengenausgleich (mass balance CoC model) für den Rest der Lieferkette.
Da zwischen Landwirten und Entkörnung die Produktseparation gefordert ist, muss Saat-Baumwolle- und Roh-Baumwolle getrennt von jeder herkömmlichen Baumwolle gelagert, transportiert und verarbeitet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass alle produzierten Better Cotton-Ballen von teilnehmenden Entkörnungsunternehmen zu 100% aus Better Cotton bestehen.
Die Mengenbilanz für die weitere Lieferkette ist ein Volumenverfolgungssystem, das es ermöglicht, Better Cotton durch konventionelle Baumwolle zu ersetzen oder mit dieser zu mischen. Es stellt jedoch sicher, dass die Menge an physischer Baumwolle, die mit einem Better Cotton-Anspruch verkauft wird, die Menge an Baumwolle, die mit einem Better Cotton-Anspruch gekauft wird, nicht übersteigen kann.
Das Mengenbilanzmodell verwendet Better Cotton Claim Units (BCCUs) als ausgewiesene Einheit, um die mit einem Better Cotton Claim verbundenen Mengen an physischer Baumwolle oder baumwollhaltigen Produkten zu verfolgen. 1 BCCU steht für 1 KG physischer Rohbaumwolle, die von einem Händler oder einer Spinnerei auf Basis einer Better Cotton- Bestellung von einem Entkörnungsunternehmen gekauft werden.
Wichtig ist, dass das Mengenbilanzsystem nach der Entkörnung nicht verlangt, dass die BCCUs mit der ursprünglichen physischen Better Cotton von lizenzierten Landwirten verbunden bleiben. Daraus resultiert, dass verkaufte Baumwollprodukte mit einem Better Cotton-Claim (und den damit verbundenen BCCUs) keine physische Better Cotton enthalten müssen.
Die Better Cotton Platform (BCP) ist ein Online-System von Better Cotton. Die BCP wird von mehr als 9.000 Entkörnungsbetrieben, Händlern, Spinnereien, Textilfabriken, Bekleidungs- und Endproduktherstellern, Beschaffungsagenten und Einzelhändlern genutzt, um Baumwollmengen, die als "Better Cotton" gekauft und an Kunden verkauft wurden, auf ihrem Weg durch die Lieferkette elektronisch zu dokumentieren bzw. verwalten.
Aufgrund der Notwendigkeit einer physischen Rückverfolgbarkeit von Better Cotton gerecht zu werden befindet sich die „Better Cotton Chain of Custody (CoC)-Guideline“ zurzeit in einem Weiterentwicklungsprozess. Dabei wird aus der CoC-Guidline der CoC-Standard mit drei neuen Rückverfolgbarkeitsmodellen. Damit verbunden sind auch erweiterte und vereinheitlichte Anforderungen an das Managementsystem und die Dokumentation, den Einkauf, Wareneingang und Verkauf. Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den „Better Cotton Chain of Custody Standard Version 0.3 – Draft“ (vom 12. August 2022), welcher erst Ende 2023 mit einem 4-Jahresplan implementiert wird und somit die aktuelle Better Cotton Chain of Custody Guidelines Version 1.4 ablösen wird.
20% der weltweiten Baumwoll-Produktion findet nach dem Better Cotton-Standard statt. Mit 2400 Mitgliedern aus 63 Ländern, breit gefächerten Finanzströmen und einem wachsenden Mitgliederteam, hat sich Better Cotton ein nachhaltiges Modell aufgebaut, mit 2,2 Millionen lizenzierten Farmern, die in der Saison 2020/21 4,7 Millionen Tonnen Better Cotton produzierten. Darüber hinaus arbeitet Better Cotton mit fast 60 Partnern zusammen, um Landwirten in 24 Ländern Schulungen und Unterstützung zu bieten. Insgesamt tangieren das Better Cotton-Programm in der Baumwollproduktion fast 4 Millionen Menschen in ihrem Arbeitsleben.
Better Cotton Einzelhändler und Markenmitglieder verstärkten ihre Beschaffung von nachhaltigerer Baumwolle immer mehr. Im Jahr 2021 haben über 280 Einzelhändler und Marken am Better Cotton Programm teilgenommen und dabei 2.5 Mio. Tonnen Better Cotton beschafft, was ein Anstieg um 47% zum Vorjahr bedeutet.
2021 wurde eine neue Markenidentität eingeführt, bei der die Better Cotton Initiative in das heutige Better Cotton überging.
Bei dem Better Cotton – (Siegel) handelt es sich um KEIN Produktlabel!
Mitglieder von Better Cotton haben die Möglichkeit, die Produktverpackung als Kanal zu nutzen, um den Verbrauchern ihr Engagement für eine nachhaltigere Baumwollproduktion zu vermitteln.
Wenn das Better Cotton-Logo bzw. die 'On-Product Mark' auf der Verpackung steht, heißt das allerdings nicht, dass im Produkt auch physisch rückverfolgbarer Better Cotton enthalten ist. Es bedeutet lediglich, dass es sich um ein mehrheitlich aus Baumwolle hergestelltes Produkt von einem Einzelhändler oder einer Marke handelt, der sich zur Beschaffung von Better Cotton verpflichtet hat und in Better Cotton-Farmer investiert.
Better Cotton unterscheidet vier verschiedene Claims.
Basic Claims:
Zu den verpflichtenden Basic Claims zählt eine Erklärung zur Mitgliedschaft bei Better Cotton, Teilnahme an einer Schulung zur Logonutzung, eine Bereitstellung der Mass Balance oder eine prozentuale Erklärung mit Zielvorgabe. Optionale Basic Claims erfolgen nach genauen Definitionen von Better Cotton. Das Better Cotton-Logo kann als Basic Claim verwendet werden, sofern dies nicht auf oder in Verbindung mit Produkten stattfindet.
Storytelling:
Die Nutzung von definierten Storytelling-Assets ist optional. Storytelling darf nicht in direkter Verbindung mit Produkten stehen, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass die Baumwolle auf einen bestimmten Bauernhof, Projekt oder Land zurückzuführen ist.
Advanced Claims:
Berechtigung zur Verwendung der On-Product Marke oder Advanced Claims, wenn
Advanced Claims machen Beschaffungsdaten für Interessensgruppen aussagekräftig. Dazu gehören Angaben zu Prozentsätzen des Better Cotton Baumwollanteils, zu Mengen von eingekaufter Better Cotton Baumwolle oder auch zum Beitrag eines Mitglieds zur globalen Reichweite von Better Cotton.
On-Product Marke (OPM):
Mit der OPM wird das Engagement für Better Cotton Baumwolle direkt über das Endprodukt kommuniziert. Es handelt sich dennoch nicht um ein Produktsiegel. OPM steht nicht für die Kennzeichnung zum Materialgehalt eines Produkts oder dass rückverfolgbare Better Cotton Baumwolle in einem Produkt enthalten ist. Die OPM darf nur auf abnehmbaren Verpackungen angebracht werden und nicht eingenäht oder dauerhaft angebracht werden. Nur Produkte mit einem Hauptbestandteil an Baumwolle dürfen die OPM verwenden. Zudem kann die Verwendung der OPM durch ein Mitglied nur proportional zu der Menge bezogener Better Cotton verwendet werden. Das lizenzierte Erzeugnis muss in die Kalkulation des gesamten Baumwollverbrauchs fallen, um sich für die Verwendung der OPM zu qualifizieren. Der Verbraucher wird darüber informiert, welche Marke in Better Cotton investiert. Neben dem On-Product Logo ist eine Erklärung zur Massenbilanz erforderlich. Eine Marke muss durch eine lizenzierte Erklärung neben dem On-Product Logo deutlich machen, wer in Better Cotton investiert (durch die Zahlung der volumenabhängigen Gebühr).
https://bettercotton.org/wp-content/uploads/2021/12/Better-Cotton-Claims-Framework-V3.0.pdf
Schwächen des Better Cotton Programms:
Im derzeitigen Zustand erscheint Better Cotton irreführend. Ohne weitere Veränderungen wird Better Cotton für "Greenwashing" im industriellen Maßstab sorgen.
Stärke (aus Sicht von Better Cotton):
Das Better Cotton Assurance-Modell unterscheidet sich in zwei wesentlichen Punkten von vielen anderen Standardsystemen: Es strebt ein Gleichgewicht zwischen Glaubwürdigkeit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz an.
Durch den Verzicht auf konsequente 3rd-Party Auditierung und Zertifizierung soll das Better Cotton-Programm für die beteiligten Farmbetriebe erschwinglich bleiben.
Wie bewerten andere Better Cotton?
Bewertung CIR Romero Initiative zu Better Cotton:
Die BCI betrachtet nur die Baumwollproduktion und stellt keine Anforderung an die Weiterverarbeitung des Rohstoffs. Die Baumwollproduktion gemäß den BCI-Standards stellt eine Verbesserung zum konventionellen Anbau dar. Es handelt sich jedoch nicht um Bio-Landbau, genmanipuliertes Saatgut ist erlaubt. Es fehlen außerdem Kriterien zu existenzsichernden Löhnen/Einkommen, auch Preisaufschläge oder Preisprämien müssen für die BCI-Baumwolle nicht gezahlt werden. Die Glaubwürdigkeit ist mittelmäßig: Die Struktur ist öffentlich, verschiedene Interessengruppen sind in Entscheidungen involviert und die Umsetzung des Standards wird durch unabhängige Dritte geprüft. Die Nutzung des Labels am Endprodukt kann für Konsument*innen jedoch verwirrend sein, da im Produkt nicht zwingend zertifizierte Baumwolle steckt. BCI braucht zudem Ausbauziele für Baumwolle aus dem Fairen Handel und dem ökologischen Landbau, damit diese höheren Standards nicht zugunsten von BCI zurückgedrängt werden. Durch das Better-Cotton-Tracer-System kann der Warenfluss entlang der Lieferkette nachvollzogen werden. Das Label am Endprodukt bezieht sich nicht auf den Anteil an zertifizierter Baumwolle im Produkt, sondern informiert über die Teilnahme des Unternehmens an der BCI.
Bewertung Greenpeace zu Better Cotton:
Multistakeholder-Siegel für Baumwolle wie die Better Cotton Initiative (BCI) haben als Abnehmer viele große Textilfirmen. Auch wenn eine externe Kontrolle ein Part des Absicherungssystem ist, sind die Kriterien aus Umweltsicht weniger streng. Textilprodukte mit Baumwolle von Better Cotton werden als „nachhaltig“ verkauft. Der Nachteil: Für den Verbraucher ist der Unterschied zu streng zertifizierter Biobaumwolle nur schwer zu erkennen.
Better Cotton Chain of Custody Standard V1.4
Better Cotton Qualitätssicherung
Better Cotton Sicherheitsmaßnahmen
Letzte Aktualisierung im November 2022
it fits - Katharina Schaus
Mainaustrasse 15
D-78467 Konstanz
Rufen Sie uns an:
Telefon +49-7531-89 27 322
Skype: katharina.schaus@itfits.de
oder schreiben Sie uns: