nachaltige impulse in turkmenistans Textilsektor

Quelle: it fits

Freitagabend, 23:30 Uhr – Ashgabat: Eine ereignisreiche Woche in Turkmenistan endet mit einem Abflug in letzter Minute. Hinter Katharina Schaus und den anderen internationalen Expert*innen liegen zwei exzellent organisierte Veranstaltungen auf höchstem Niveau, mit spannenden Panels, Masterclasses und intensiven Gesprächen mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und der Textilbranche.

 

Turkmenistan präsentierte sich im Aufbruch – mit spürbarer Offenheit, großem Engagement und dem Willen, lokale Maßnahmen an internationalen Standards auszurichten. So entstehen konkrete Perspektiven für mehr Nachhaltigkeit und globale Wettbewerbsfähigkeit.


Zentralasien – und it fits: It’s a fit!

Nachdem wir zuletzt als Teil des CERTahead Consortiums unsere Engagement in Usbekistan im erweiterten GIZ-Projekt erfolgreich fortgesetzt haben, sind anhaltende Aktivitäten in Zentralasien der nächste logische Schritt für it fits. Darum ist Katharina Schaus der Einladung der QACIS 2025 und der ITSE nur zur internationalen Konferenz „Quality Assurance in Compliance with International Standards in Turkmenistan“ nur zu gerne gefolgt. 

QACIS Konferenz 2025

Internationaler Austausch auf höchstem Niveau

Die zweitägige Konferenz, die in den imposanten Räumen der Wirtschafts- und Handelskammer von Turkmenistan stattfand, bot hochkarätige Einblicke in zentrale Themen der internationalen Handels- und Qualitätslandschaft. Dabei diskutierten die internationalen Expert*innen zu hoch spannenden und impulsgebenden Schwerpunkten:

 

The Role of International Standards in Promoting Trade and Attracting Investments: Von e-Export Erfolgsfaktoren über SEZ-Standards bis zu kreativen Industrien – der spannende Austausch verdeutlichte, wie Standards Investitionen anstoßen können.

 

Mit besonderem Fokus auf Global G.A.P., IFOAM, ESG-Prinzipien und Marktanforderungen in Europa und dem Nahen Osten wurde die Relevanz internationaler Agrarstandards auch für Turkmenistan mehr als deutlich.

 

Beim einblickreichen Panel zum Thema Food Industry wurden Standards wie ISO 22000, FSSC 22000, HACCP, Halal (GSO 2055)  und ihre Relevanz für Exportmärkte der Region Zentralasien beleuchtet. 

Beeindruckende Räumen der Wirtschafts- und Handelskammer von Turkmenistan, it fits auf der Hauptbühne war natürlich ein besonderes Highlight! Bildquelle: camix, itfits

Wie wirken internationale Standards wie GOTS, OEKO-TEX, Better Cotton oder Fairtrade auf den Zugang zu internationalen Märkten?

Eine relevante Frage für die Region Zentralasien! Die darum in der spannenden Expert*innenrunde diskutiert wurde, in der Katharina Schaus ihre Keynote zum Thema Sustainability Certification as a Gateway to Global Makrets- A Competetitive Edge for Turkmen Textile Producers hielt. Am anschließenden Podiumsaustausch waren neben ihr Togtamyrat Meredov, dem stellvertretenden Minister der Textilindustrie Turkmenistans auch Elif Yarasik von GOTS, Tahmina Sayfulloeva von Better Cotton,  Murtaza Umerlikov von CHASE UNITED CA (Usbekistan) und Tungalag Lkhundevjamts von Safety First Certification Services aus der Mongolei beteiligt. Besonders inspirierend war der länderspezifische Erfahrungsaustausch: Die Perspektiven aus Tadschikistan, Usbekistan und der Mongolei zeigten beispielsweise Wege auf, wie auch kleinere Produzenten mit guter Beratung und passenden Standards international konkurrenzfähig werden können.

 

Der zugleich anregende, vielseitige und visionäre Austausch hielt noch weit über die Paneldiskussion an. Dabei wurde deutlich, dass das Interesse der lokalen Textilakteure an konkreten Nachhaltigkeitsstrategien groß ist. 

ITSE – Die Praxis im Blick

Top organisiert, folgte auf die Qacis Konferenz unmittelbar die International Trade and Service Expo (ITSE) mit einer praxisorientierten Vertiefungen: Eine Master Class mit Fokus auf die Implementierung von Nachhaltigkeitszertifizierungen im Textilbereich unter Katharina Schaus Leitung, bot Raum für strategischen Austausch und eine Standortbestimmung mit lokalen Unternehmensvertreter*innen und Branchen-Multiplikatoren.

 

Die große Nachfrage und die engagierten Rückfragen zeigen deutlich: Die Offenheit für internationale Zertifizierungssysteme ist vorhanden – was fehlt, sind oft gezielte Schulungen, partnerschaftliche Begleitung und der Zugang zu relevanten Netzwerken.

Der fruchtbare Austausch wurde in den verschiedenen Formaten auch durch das herzliche und kompetente Engagement von dolmetschenden Studierenden ermöglicht, Bildquelle: camix, it fits

Von Teppichen und Terminen – Begegnungen mit Wirkung

Ein eindrücklicher Moment der Reise war die persönliche Übergabe eines handgewebten Teppichs – verziert mit den Flaggen Turkmenistans und Deutschlands. Erst Minuten zuvor am Handwebstuhl fertiggestellt, steht dieser symbolisch für die Verbindung zweier Länder im Dialog über Nachhaltigkeit und Qualität. Ein einzigartiges Geschenk für eine Bekleidungsingenieurin, dass Wertschätzung transportiert, die bewegt. 

Neben interessanten Begegnungen hielt die Reise auch Einblicke in die tiefe Verankerung des textilen Handwerks im Land bereit. Bildquelle: it fits

Katharina Schaus nutzte die Reise nach Turkmenistan auch zur Sondierung neuer Projektideen für das kürzlich begründete CERTahead Consortium. In Gesprächen mit dem Ministry of Trade and Foreign Economic Relations, dem Ministry of the Textile Industry, der Chamber of Commerce and Industry of Turkmenistan und lokalen Produzenten, etwa einem Sockenhersteller in der Provinz Balkan, wurden neue Kooperationen angestoßen.

Einblicke in Moderne unD vertikal integrierte Produktionsstätten

Moderne Maschinenparks, große Kapazitäten und vertikal integrierte Produktionsstätten, Bildquelle: itfits

Der top durchorganisierte Aufenthalt in Turkmenistan wurde mit praxisnahen Eindrücken aus lokalen Produktionsstätten abgerundet. Die vertikal integrierten Produktionsstätten bieten in Verbindung mit Standards und Zertifizierungen große Potentiale für nachhaltige Erzeugnisse mit reduzierten Transportemissionen. 

 

Damit, aber nicht ganz ohne ein kleines Abenteuer, geht Katharina Schaus Reise im Land, vorerst zu Ende. Um 23:30 Uhr steigt sie in Ashgabat, in den aller letzten Flieger. Gerade noch rechtzeitig, da eine kurzfristige Visumsverlängerung für die Expert*innen leider nicht mehr realisiert werden konnte. 

Fazit – NachhaltigkeitsVision trifft auf Wirklichkeit

Diese Reise war weit mehr als eine Konferenzteilnahme – sie war ein Meilenstein auf dem Weg zu einer partnerschaftlichen, nachhaltigen Entwicklung der Textilwirtschaft in Zentralasien. Turkmenistan ist bereit, internationale Standards aktiv umzusetzen – und es sucht den Dialog mit Partnern, die dieses Ziel praxisnah unterstützen können. Mit gezielten Trainings und Projektkooperationen wollen wir aktiver Teil davon sein, Kompetenzen vor Ort zu stärken und echten Mehrwert für Produzenten und Märkte zu schaffen.

Nächster Halt: Tadschikistan!

Nach dem erfolgreichen Projekterweiterung in Usbekistan und der inspirierenden Reise nach Turkmenistan freuen wir uns nun auf unser neustes GIZ-Projekt in Zentralasien – diesmal in Tadschikistan.

 

Wir bleiben dran – und berichten bald von den folgenden Etappen auf unserem Weg für mehr Nachhaltigkeit, Partnerschaft und Wirkung in der Region.