Referent: Kai Nebel
Hochschule Reutlingen
Leiter Forschungsschwerpunkt
Nachhaltigkeit & Recycling
Der Ressourcenverbrauch in unserer Industrie- und Konsumgesellschaft steigt rasant, wobei die zur Verfügung stehenden Rohstoffe gleichzeitig knapper werden. In der Textil- und Modebranche ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ schon zur Mode geworden. Nahezu alle Unternehmen und Akteure schreiben sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen, ob in konkreten Maßnahmen oder als Marketingkampagne. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich leider viele Aktionen als sogenanntes „Greenwashing“, wenn es um Ökologie, Ressourcenschonung oder Recycling geht.
Kann eine echte nachhaltige Entwicklung, angesichts unseres Konsumverhaltens und des wachsenden Ressourcenverbrauchs überhaupt eine Chance haben?
Eine Antwort darauf wird vermehrt in neuen, innovativen und nachhaltigen Materialien gesucht. Ob „zurück zur Natur“, Textilien für den Kompost, klimaneutrales „Bio“-Plastik, Rohstoffe aus der Retorte oder Faserrecycling als perpetuum mobile: Laut zahlreicher Branchenversprechen scheint die textile Zukunft nachhaltig und klimaneutral gesichert zu sein..
Viele angebliche stark beworbene Innovationen, wie biologisch abbaubare T-Shirts (ob aus Holz, Orangenschalen oder Algen… ) sind genauer betrachtet ein alter Hut. Auch Recyclingprodukte werden zunehmend als heilsbringend angepriesen, diese halten in puncto Ökologie jedoch längst nicht das was sie versprechen. An Ideen zu zukünftigen Textilmaterialien mangelt es nicht auf dem Markt - echte Innovationen sind jedoch rar.
Eine Transformation der Textilwirtschaft, in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ist jedoch komplex und hängt von vielen Faktoren ab. Neue, innovative Materialien, sowie optimierte Produktionsprozesse können zukünftig durchaus zu mehr Nachhaltigkeit beitragen, vorausgesetzt sie werden anwendungsbezogen eingesetzt und vor allem nachhaltig genutzt. Die schönste Materialinnovation nützt nichts, wenn dadurch der Konsum und somit der Ressourcenverbrauch weiter ansteigt.
Eine kritische Betrachtung der Zusammenhänge.
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