"Responsible solvents approach guide"

Die ZDHC, „Zero Discharge of Hazardous Chemicals“, ist eine gemeinnützige Foundation mit Sitz in Amsterdam. Zur Umsetzung ihres Ziels, Schadstoffe aus der Produktion zu verbannen, bieten sie Tools, Best-Practice-Lösungen, Schulungen und Lieferketten-Screenings. ZDHC stellt jetzt einen neuen Leitfaden vor, den "Responsible Solvents Approach Guide V1.0" zur Förderung von Best Practices in der Textil-, Leder- und Schuhindustrie. Dieser unterstützt Firmen in der Übergangsphase zu sichereren Alternativen für diverse Lösungsmittel.

 

 

 

 

Bild: ZDHC

Ursprünglich wurde die ZDHC als Zusammenschluss aus sechs Akteuren der Textil-, Leder- und Schuhindustrie gegründet. Immer mit dem Blick in eine Zukunft, in der schädliche Substanzen aus der Wertschöpfungskette eliminiert werden. Diesem Ziel haben sich inzwischen weitere Marken, Zulieferer und Chemikalienlieferanten angeschlossen, sodass die ZDHC inzwischen 320 Unterzeichner zählt. Darunter beispielsweise amfori, C&A, BASF, CHT, Burberry, coop, Decathlon, Nike, Puma, Hugo Boss. (Stand: November 2023).

 

Das bekannteste Tool der ZDHC ist die Manufacturing Restricted Substances List (MRSL). Die dort aufgeführten Chemikalien dürfen nicht oder nur in definierten Konzentrationen verwendet werden. 

 

Bild: ZDHC

Die Arbeit von ZDHC wird in drei Bereich unterteilt: Input, Process und Output. Während die MRSL dem Input Bereich zuzuordnen ist, fokussiert sich der Responsible Solvents Approach Guide auf den Process Bereich.

Mit der letzten Veröffentlichung der ZDHC MRSL V3.1 wurde eine Reihe von Lösungsmitteln in die Hauptliste aufgenommen. Während die ZDHC die Verwendung von Lösungsmitteln, die durch die ZDHC MRSL V3.1 eingeschränkt sind, nicht duldet, erkennen sie an, dass es für die Wertschöpfungsketten in der Textil-, Leder- und Schuhindustrie nicht möglich ist, von heute auf morgen auf einige dieser Lösungsmittel zu Verzichten, und dass eine Übergangszeit notwendig ist, während der sich die Industrie auf verfügbare, sicherere Alternativen umstellt.

In dieser Übergangszeit ist es wichtig, dass bei der Verwendung dieser verbotenen Lösungsmittel verantwortungsvolle Praktiken eingehalten werden, bei denen die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer sowie die Verringerung der Umweltauswirkungen im Vordergrund stehen.  Um die Industrie in der Übergangsphase zu sichereren Alternativen für diese Lösungsmittel zu unterstützen, hat die ZDHC den "Responsible Solvents Approach Guide V1.0" entwickelt, der folgende Ziele verfolgt:

  • Leitfaden für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lösungsmitteln und lösungsmittelbasierten Formulierungen, um eine angemessene Emissions- und Expositionskontrolle zu gewährleisten.
  • Hinweise auf Maßnahmen, die von Lieferanten ergriffen werden können, um in der Textil-, Leder- und Schuhindustrie auf sicherere Alternativen und Verfahren für die von ZDHC in der MRSL-Liste aufgeführten Lösungsmittel umzustellen.

Ziel des Dokuments ist es, einen positiven Wandel für eine nachhaltige Lieferkette voranzutreiben und die Emissionen und die Exposition von Arbeitnehmern und der Umwelt durch die Anwendung bewährter Verfahren zu minimieren. Es werden Ratschläge zu bewährten Praktiken für eine sicherere Lagerung, Handhabung und Entsorgung dieser verbotenen Lösungsmittel geboten sowie Hinweise, wie diese durch sicherere Alternativen ersetzt werden können.

 

Der ZDHC Responsible Solvents Approach Guide V1.0 sollte in Verbindung mit dem ZDHC CMS Technical Industry Guide gelesen werden, der den Rahmen für ein allgemeines Chemikalienmanagementsystem in einer Produktionsstätte umreißt.

 

Es wird erwartet, dass alle am ZDHC-Roadmap-to-Zero-Programm beteiligten Akteure diesen Leitfaden übernehmen, wenn die Verwendung der in der MRSL-Liste aufgeführten Lösemittel noch erforderlich ist, und gleichzeitig alle Anstrengungen unternehmen, um diese in einem festgesetzten Zeitrahmen zu ersetzen.

 

Die Lieferanten werden aufgefordert, die in den Tabellen 13 und 14 ("To Do"-Checkliste) des Dokuments beschriebenen Maßnahmen umzusetzen und die Querverweise auf die Kapitel/Abschnitte zu verstehen, um weitere Einzelheiten zu den erforderlichen Maßnahmen zu erfahren.

 

Von den Marken wird erwartet, dass sie ihre Partner in der Lieferkette für den Leitfaden sensibilisieren und die Umsetzung und die Ausstiegsaktivitäten bei ihren Zulieferern überwachen.

 

Bild: ZDHC

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